Mittwoch, 21. September 2011

Sa, 30.07.2011 · Azofra - Grañon




Fotos und Infos...


weit und breit... nichts!

noch mehr Pfeile
Wieder ein tag ohne Kniebeschwerden, einfach nur toll! Ich bin wieder so gut wie die ganze Zeit allein gelaufen und irgendwie flogen die Kilometer nur so hin. auf einmal war ich schon in Cirueña (eine ziemlich hässliche modellartige Bauklotzstadt ohne Leben), checke die Karte und sehe, dass ich schon 8km gelaufen bin und tatsächlich schon knappe 2,5h unterwegs war. Es hatte sich wie wesentlich weniger angefühlt.
Weinreben überall
Ich glaube, so langsam gewöhne ich mich ans Laufen, meine Gedanken wandern von der Landschaft, zu Liedern, zu Erinnerungen und Reflexionen von vergangenen Gesprächen und Ereignissen Meist denke ich nicht wirklich aktiv über diese vergangenen Dinge nach oder beurteile sie ich erinnere mich  einfach nur, lasse die Sachen Revue passieren. Das geht von Gesprächen der letzten Tage, über Sachen dieses Jahres bis hin zu ganz alten Geschehnissen. Manchmal überrascht es mich selbst, was für Dinge auf einmal in meinem Kopf herumschwirren.
Aber ich merke schon jetzt, wie es mir auf eine gewisse Art und Weise hilft. Meine Reflexionen lassen  mich Geschehnisse verarbeiten und etwas objektiver (naja, mehr oder weniger) sehen. Und all das tut mir sehr gut, und es ist so ziemlich genau das, was ich mir von diesem Weg erhofft habe.

schöner Pavillon in einem hässlichen
urbanisierten Gebiet
alles gleich und langweilig...
Die Herberge hier in Grañon ist toll. Wir sind alle im Anbau oder so der alten Kirche hier untergebracht. Alles aus Holz, Wände wie Boden, und der Gemeinschaftsbereich sieht wieder aus wie ein altes Wohnzimmer. Zwei Sessel mit Beistelltisch, Leselampe und Magazinen, ein Klavier (auf dem Bild anscheinend noch nicht da, war in dieser Lücke zwischen Kamin und Vitrine), zwei grosse Esstische, Bilder an der Wand, Schränke und gleich anschliessend eine kleine Küche mit grosser Durchreiche. Hier hab ich auch Alberto, einen Spanier, wiedergetroffen, den ich schon in Los Arcos beim Fest zum ersten Mal und später in Viana schon gesehen und mit ihm gequatscht habe. Ich find´s toll wie man sich hier immer wieder sieht.
ungefähr so sah es aus
(nicht mein Bild, sondern von der ACC)
Am Nachmittag haben ein paar von uns geholfen, das Abendbrot vorzubereiten. Es gab eine Art Auflauf, aber macht mal Auflauf für ca. 30 Personen. Das passt ja in keinen Herd. Daher wurden die grossen Formen dann alle zur Bäckerei gebracht, die sie dann in ihren riesigen Steinofen geschoben hat!
originelle Wasserquelle
in Santo Domingo
Danach hab ich mir die Gitarre geschnappt, die im Wohnzimmer stand und hab angefangen ein wenig darauf rumzuspielen. Hätte ich doch nur mein Buch mit meinen Liedern und Akkorden mitgenommen. Ich kann mich nie an die ganzen Stücke erinnern. Entweder ich vergesse die Akkorde komplett, oder ihre Reihenfolge oder ich kann mich einfach nicht an die Texte erinnern... Daher ist das dann weder etwas halbes noch ganzes. Bei "Imagine" von John Lennon fiel mir nur der Text nicht mehr ein, einem Mädchen dort aber schon. Sie fragte mich, ob wir nicht zusammen spielen wollen, setzte sich ans Klavier und improvisierte. So spielten wir dann zusammen, ich auf der Gitarre, sie zauberhaft auf dem Klavier und sangen "Imagine". Ihr Weggefährte meinte dann zu mir, dass sie ein grosser Beatles-Fan sei. Danach spielten wir noch andere Lieder. Wenn sie sie nicht kannte, begleitete sie mich einfach und zum Abschluss rockten wir zusammen "Zombie" von den Cranberries. Hahaha.
ziemlich alt...
Endlich wieder Musik. Mir ist erst in jenem Moment aufgefallen, wie sehr sie mir fehlte.
Das Abendbrot danach war einfach nur köstlich, wieder drei Gänge und Wein, alle waren pappesatt und unterhielten sich prächtig.
Nach so einem schönen Tag fiel ich rundum zufrieden in mein kleines Bettchen (na gut, ich sollte eher "auf mein kleines Maträtzchen" sagen).



die Muschel überall eingearbeitet
meine Muschel :)

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