Heute war ich so gut wie den ganzen Tag allein, aber nicht einsam. Ich bin vergleichsweise früh los (6:45 Uhr) und mein Knie hat, bis auf ein bisschen Ziehen am Anfang, so gut wie gar nicht geschmerzt. Irgendwie gedrückt schon, aber der stechende Schmerz blieb aus und das war einfach nur toll. Ich bin wesentlich schneller gelaufen als die letzten Tage (ca. 4km/h) und konnte meine Pausen wunderwar frei gestalten. Nicht, das ich das mit Wandergesellschaft nicht konnte, aber so ganz allein ist es doch irgendwie nochmal etwas anderes.
In Ventosa gab´s eine schöne Frühstückspause und in Nájera (wo ich auch ENDLICH meine Postkarten aus Logroño einstecken konnte) hab ich mich am Ortsende auf eine Wiese mit meiner Isomatte gelegt (ihr erster Einsatz übrigens) und ´ne halbe Stunde Siesta gehalten. Meine Füsse haben´s mir gedankt und so konnte ich mit genug Energie weiterlaufen.
die Jakobsmuschel findet man überall |
Die war zwar auch auch ganz schnell wieder weg, denn einmal Fussschmerzen, dann auch ganz bald wieder Fussschmerzen, aber Azofra und damit mein Tagesziel war bald erreicht. Ich bin hier nun in der Gemeindeherberge und komme mir ein wenig wie im Hotel vor. Die Anlage ist neu, sehr modern und alles 2-Bett-Zimmer! Was für ein Luxus! Und unten auf der Terrasse ist ein kleiner Mini-Pool mit ziemlich kaltem Wasser, das meinen Füssen nach all dem Laufen enorm gut getan hat.
Pause...! |
Siesta im Park am Ortsende von Nájera |
Wir haben uns dann immer wieder mal auf Spanisch, mal Deutsch und mal auf Englisch unterhalten - über den Camino, unsere Reiseerfahrungen, über alles mögliche. Es war wirklich toll. Dieser Mann hat mich wirklich beeindruckt. In hohem alter so geistig wie körperlich fit zu sein, so offen und neugierig für alles Neue und Unbekannte, das habe ich nicht oft bei Leuten seiner Generation gesehen
auf dem Weg nach Azofra |
Irgendwann, wenn sie etwas mehr Gestalt und Fülle annimmt, würde er mir die gesammelten Geschichten auch schicken. Das wär toll. Na, mal sehen. :)
Luxus!!! |
Morgen, in der Albergue von Santo Domingo will ich eine kleine Karte mit einem Gruss an ihn hinterlassen. Dann kann ich ja darauf wenigsten schreiben, was ich denke. Das wär ja schonmal ein Anfang.
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