Donnerstag, 15. September 2011

Mi, 27.07.2011 · Viana - Logroño

Höhenmeter
Streckenverlauf


Heute haben wir es einmal richtig ruhig angehen lassen. War so eigentlich nicht geplant, aber wirklich planen tut man hier ja sowieso nicht. Darum geht´s ja auch nicht.
Mein Knie tat weh, wie immer, nur kam heute noch mein rechter Fuss hinzu. Ich nehme mal an, durch heim Gehumple wurde der die letzten Tage noch mehr belastet als sowieso schon und sagt jetzt auch, dass Schluss ist.
Auf dem Weg kam ich mit Leila, aus England/ den USA, ins Gespräch. Ich hatte sie in der Herberge in Viana schon gesehen. Sie ist gerade mit der Uni (Masters in Opera) fertig geworden und konnte mir viel darüber und auch über die Opernsituation in Deutschland erzählen. Mir hat die Oper eigentlich schon immer ganz gut gefallen, aber irgendwie war ich noch nie dort. Ich hab vor ein paar Wochen schonmal darüber nachgedacht (es gab eine Neuinszenierung der Zauberflöte in Berlin), den Gedanken aber nicht weiter verfolgt. Leila hat mich definitiv wieder auf den Geschmack gebracht, sodass ich nach Buenos Aires mich mal nach Preisen und Vorstellungen umschauen werde. Ich würde die Zauberflöte so gern einmal live sehen. Oder das Phantom der Oper (noch lieber als die Zauberflöte), das wäre toll.

Pfeile überall
Jedenfalls meinte sie zu mir, dass sie heute nur bis Logroño liefe, und dass, falls ich das auch machte, sie mich gern dort sehen würde. Zuerst verneinte ich, mein Ziel heute war Navarrete, aber die Vorstellung nur 10km laufen zu müssen war einfach zu verlockend. Rowan hat sich auch angeschlossen, da ihn seine Achillessehne plagt und auch schon ziemlich angeschwollen ist :S
Also sind wir nach fast gemütlichen 10km zur Pfarrherberge von Logroño und wurden unglaublich herzlich von den zwei Hospitaleras empfangen. Zu dieser frühen Zeit waren wir natürlich die ersten mit freier Bettwahl. Hehe. Und nach einer schönen Dusche und dringend nötiger Wäsche gab es eine wohltuende Siesta.
Ich bin zwar nicht so viel gelaufen, aber Siesta ist immer gut :D Um 6 bin ich dann zur Küche um bei den Vorbereitungen für´s Abendbrot zu helfen und hatte total viel Spass mit den beiden Hospitaleras. Während der Vorbereitungen konnte ich mir sehr gut vorstellen, das selbst mal zu machen, als Freiwillige in einer schönen Herberge auf dem Weg. Donna meinte, man bräuchte dazu nur einen 2-Tages-Kurs und man sollte natürlich selbst einen Teil gelaufen sein. Ich glaube, das würde mir gefallen. Mal sehen, wann sich die Gelegenheit bietet.

Eine Sache ist mir in den letzten Tagen aufgefallen. An sich ist es mir schon oft an mir aufgefallen, aber in den letzten Tagen noch so viel mehr. Ich habe Probleme oder besser gesagt Schwierigkeiten damit anderen Menschen zu sagen, was sie mir bedeuten. Mir fällt es natürlich besonders auf, wenn andere es bei mir tun. So hat Leila gerade zu mir gesagt, dass es eine Freude war heute mir mir gelaufen zu sein. Oder jemand anderes meinte, ich eine eine tolle junge Frau und hat mir Glück und Freude auf meinem weiteren Lebensweg gewünscht.
Solche Sachen denke ich auch über andere, ich fühle sie anderen Personen offenbare ich sie auch, aber so direkt schaff ich es seltsamerweise nicht. So viele Personen beeindrucken mich, berühren mich, helfen mir oder was auch immer, aber irgendwie sage ich es ihnen nie. Das passiert mir bei Fremden genauso wie bei Freunden...
Ich glaube, dass ich manchmal oder vielleicht sogar oft zu kalt erscheine, obwohl ich es ganz und gar nicht bin. Ich will versuchen mich dahingehend zu ändern. Ich möchte, dass die Personen um mich herum wissen, was ich von ihnen halte. Ich möchte Komplimente verteilen können. Das soll mein Ziel im Moment sein, daran will ich arbeiten. Mindestens ein Kompliment pro Tag, direkt an eine Person gerichtet. Irgendwie hört es sich jetzt schon schwer für mich an. Das sollte es aber eigentlich wirklich nicht.
Okay, ich habe ein Ziel, morgen will ih anfangen aktiv daran zu arbeiten!

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