Dienstag, 6. September 2011

Montag, 18.07.2011 · Berlin - Frankreich

Die Reise geht endlich los. Ich sitz in der Bahn auf dem Weg zum Zoo, zu meiner ersten Mitfahrgelegenheit. Wirklich aufgeregt bin ich nicht. Eher gespannt. Gespannt auf Neues, auf Unbekanntes, auf Abenteuer halt. Ein Abenteuer ganz neuer Art. Ich meine ich gehe wandern. Ich! Dabei steh ich überhaupt nicht auf viel Laufen. Aber genau darin liegt ja die Herausforderung. Über mich selbst hinauszuwachsen, Sachen tun, die ich eigentlich nicht mag, meine Faulheit überwinden und meine physischen, und wer weiss, vielleicht auch ein Stück weit meine psychischen Grenzen austesten. Ich hab mal gelesen, dass der menschliche Körper bei 20 Jahren sein maximales Potenzial erreicht. Hoert sich ja erst einmal nach guten Voraussetzungen an. Wie gesagt, ich bin gespannt. Ich hab keine Ahnung, was wirklich auf mich zukommen wird. Ich meine, ja, ich hab mich mit der Strecke beschäftigt, mir Etappenkarten und -beschreibungen ausgedruckt, aber so wirklich kann ich es nicht wissen. Ehrlich gesagt, weiss ich im Moment nicht einmal was fuer Wetter gerade dort unten ist. Aber was ich eigentlich meine, ist mein Potenzial. Ich hab keine Ahnung wie mein Körper auf diese Belastung reagieren wird. Ich stehe ja wenigstens ein bisschen im Training vom Volleyball, obwohl... Das letzte Training liegt auch schon wieder fast 2 Monate zurück... Naja, egal. Ich werd ja sehen, was passiert. Vielleicht laufe und laufe ich ja und alles ist super und vielleicht mach ich nach 10km schlapp. Aber an sich wäre auch das nicht so schlimm. Ich hab ja immerhin den gesamten Tag Zeit. ch glaube die Strategie morgens früh aufzustehen, bis zum Mittag zu laufen, Siesta halten und dann später nachmittags oder abends noch ein Stück zu laufen wäre gar nicht so schlecht. Allerdings soll ja die Bettensituation solch eine Taktik schnell zunichtemachen, da in den Herbergen so schon immer ein Bettenwettlauf herrscht. Leute, die sich angeblich die Wecker auf 4 oder 5 Uhr morgens stellen im am Tag ja als erste bei den Herbergen zu sein. Neee, danke. Da schlaf ich doch lieber auf meiner Isomatte auf der Wiese vor dem Haus. So einen Stress will ich mir echt nicht machen. Sowieso, will ich den Weg so entspannt wie möglich laufen können. Eine Uhr hab ich auch nicht. Nur mein Handy, aber das ausgeschaltet. Ich will einfach nur laufen. Laufen, meinen Gedanken freien Lauf lassen können, tolle Leute und interessante Persönlichkeiten kennenlernen und alles einfach nur auf mich zukommen lassen. Diese 35-Tage-Frist empfinde ich an sich auch schon als einengend, da es mir einen gewissen Freiraum nimmt, aber was soll man machen. Ist halt so.

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